Ergebnisse der Internationalen Biodiversitätskonferenz COP 16 in Calí

Jugendliche aus dem Chocó haben ihre Anliegen und das Klimabündnis Vorarlberg vertreten
Die Atrato-Flusswächter Jesus, Kenyi und Stiwar auf der COP 16
Die Atrato-Flusswächter Jesus, Kenyi und Stiwar auf der COP 16

Ergebnisse der UN-Weltnaturkonferenz COP16 in Kolumbien

Die COP16 in Kolumbien ist zwar ohne klare Einigung zur Finanzierung zu Ende gegangen, aber es gibt auch positive Fortschritte: Die Delegierten haben sich auf die Einrichtung eines Untergremiums geeinigt, das indigene Völker künftig in Naturschutzgespräche einbezieht. Auch der Stimme der afrikanisch-stämmigen Völker wird in Zukunft mehr Gewicht gegeben.

Bei der Konferenz stand die Umsetzung des Weltnaturvertrags von 2022 im Fokus. Damals hatten sich rund 200 Staaten verpflichtet, 30 % der globalen Land- und Meeresflächen zu schützen und den Einsatz von Pestiziden sowie klimaschädliche Subventionen drastisch zu reduzieren. Die Diskussionen blieben jedoch bei drei Themen stecken: Kontrolle, Finanzierung und Gewinnverteilung von Biodiversitätsdaten.

Verbündete Jugendliche des Klimbündnis Vorarlberg, Usy und Stiwar, auf der Welt-Jugendkonferenz in Calí.
Verbündete Jugendliche des Klimbündnis Vorarlberg, Usy und Stiwar, auf der Welt-Jugendkonferenz in Calí.

Jugendliche aus dem globalen Süden – United!

Im Vorfeld der Biodiversitätskonferenz in Calí fand das Global South Youth Meeting statt und vereinte im Oktober in Cali junge, engagierte Köpfe aus Lateinamerika, Asien und Afrika. Stiwar und Yazuri, verbündete Jugendliche aus dem Chocó, waren mit dabei.

Gemeinsam wurden Ideen zur Umsetzung des Escazú-Abkommens und zur Verbindung zwischen Biodiversität und Klimaschutz entwickelt. Die Jugendlichen nutzten kreative Methoden wie Design Thinking und entwarfen Prototypen für konkrete Umweltlösungen.

Der Höhepunkt des Treffens war sicherlich die Präsentation ihrer Ideen in der Blauen Zone der COP 16 – ein kraftvoller Moment des Austauschs mit erfahrenen Umweltführer:innen.

Stroytelling zum Schutz des Flusses an einem wunderschönen runden Tisch: Auf der Oberfläche des Tisches war das gesamte Flussgebiet des Atrato eingeschnitzt.
Stroytelling zum Schutz des Flusses an einem wunderschönen runden Tisch: Auf der Oberfläche des Tisches war das gesamte Flussgebiet des Atrato eingeschnitzt. Hier werden gerade die Fotos von Flusswächter Kenyi bestaunt.

Verbündete Jugendliche aus dem Chocó vertraten den globalen Klimaschutz

Jesus, Usy, Nelis, Kenyi und Stiwar heißen die 5 Jugendlichen aus dem Chocó, die auf dem Global South Youth Meeting und der Artenschutzkonferenz in Calí auch das Klimabündnis Vorarlberg vertraten. Alle sind sie Teil des Interetnischen Netzwerkes der jungen Wächter:innen des Atrato-Flusses.

Ein Highlight der Konferenz war sicherlich das Treffen mit Geschichtenerzähler:innen aus verschiedenen Teilen der Welt an einem sehr speziellen rundem Tisch: Er wurde vom Künstler Fernando Arias von „Más Arte Más Acción“ gestaltet. Auf der Oberfläche des Tisches war das gesamte Flussgebiet des Atrato eingeschnitzt.

Dieses Treffen diente dazu, Erfahrungen über den Erhalt biologischer Vielfalt im biografischen Chocó mit anderen Umweltschützer:innen aus der ganzen Welt zu teilen. Unsere Verbündeten erzählten von ihren Strategien, mittels derer sie den Gemeinschaften den Schutz der biologischen Vielfalt im Chocó näher bringen.
Die jungen Flusswächter des Atrato spielten somit eine Schlüsselrolle in diesem Gespräch. Kenyi Paolo Pérez teilte seine Lebensgeschichte und brachte seine Fotos über die biologische Vielfalt der Gemeinde El Carmen de Atrato mit. Ein wunderbarer Moment war auch der Lobgesang, der Jesus Pinilla aus dem Dorf Doña Josefa auf den Urteilsspruch T-622 sang. Das Singen von Liedern ist eine der Strategien, die die jungen Flusswächter:innen anwenden, um das Wissen zum Schutz des Flusses weiterzutragen.

Referent:innen der Podiumsdiskussion unter dem Titel „Biokulturelle Systeme: Effektive Governance-Strategien für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfal“
Referent:innen der Podiumsdiskussion unter dem Titel „Biokulturelle Systeme: Effektive Governance-Strategien für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfal“

Nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt

Unsere Klimabündnis-Partner:innen von Anwaltskollektiv Siembra haben eine inspirierende Podiumsdiskussion unter dem Titel „Biokulturelle Systeme: Effektive Governance-Strategien für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfal“ organisiert.

Im Fokus standen die Erfahrungen der Gemeinden entlang des Atrato-Flusses und von Montes de María – beeindruckende Beispiele für den Erhalt biologischer Vielfalt und den Schutz des Regenwaldes.

Das Klimabündnis Vorarlberg unterstütz schon seit vielen Jahren die Umsetzung von Praktiken, die für den Schutz dieser einzigartigen Ökosysteme entscheidend sind. Der Schlüssel? Eine starke Vernetzung der lokalen Gemeinschaften, die mit tiefer Naturverbundenheit und traditionellen Kulturpraktiken ihren Lebensraum nachhaltig schützen und die biologische Vielfalt bewahren.

Besonders inspirierend war der Beitrag des junge Flusswächters Stiwar aus Carmen de Atrato, der die Stimme der Jugend erhob und ihren Einsatz für die Lebendigkeit des Flusses verkörperte.

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Bündnispartner:innen für ihre Teilnahme an der Weltnaturkonferenz COP 16 in Calí und ihren unermüdlich Einsatz zum Schutz der Biodiversität im Biografischen Chocó. Gemeinsam suchen wir lokale Antworten für den globalen Klimaschutz!