Mitglied des Monats

Schweine, Hühner, ein Teich und ein Gemüsegarten – im Schulgarten des Reithmanngymnasiums lernen Schülerinnen und Schüler, Verantwortung für Natur und Tiere zu übernehmen. Die Lehrerin Cornelia Fuchs ist Teil des Klimateams der Schule und erzählt, wie Klimaschutz in den Lernalltag integriert wird.
Schwein im Schulgarten des Reithmann-Gymnasiums in Innsbruck, Klimabündnis-Schule

Das Reithmanngymnasium ist dieses Jahr dem Klimabündnis beigetreten. Was bedeutet Klimaschutz an der Schule für euch?

Uns ist Klimaschutz ein wichtiges Anliegen, denn wir bilden Menschen aus, die die Gesellschaft der Zukunft ausmachen, in der Politik, der Wirtschaft und vielen anderen Bereichen. Es ist wichtig, dass diese auf die Herausforderungen, die sie dort erwarten, vorbereitet sind.

„Eines unserer Ziele ist es, Lehrkräfte besser zu schulen, um Klimaschutz vermehrt in den Unterricht einzubauen.“

Wie integriert ihr Klimaschutz in den Unterricht?

Im Deutschunterricht gab es die Aufgabe, nach der Lektüre eines Buches, das den Klimawandel thematisiert, Plakate zu gestalten, die in der Schule aufgehängt wurden. Erst kürzlich konnte eine Klasse ihre Ideen für ein klimafittes Innsbruck den Mitgliedern des Stadtmagistrats präsentieren.

Im Biologieunterricht verbringen die Schüler:innen viel Zeit im Schulgarten. Eine Herausforderung ist, dass die Schulbücher der meisten Fächer wenig auf Klimathemen Rücksicht nehmen und die Überarbeitung dieser oft Jahre dauert. In den Mathe-Büchern wird die Geschwindigkeit von Flugzeugen berechnet, aber nicht der CO2- Verbrauch.

Cornelia Fuchs, Lehrererin am Reithmann-Gymnasium, Klimabündnis-Schule
Cornelia Fuchs, Lehrererin am Reithmann-Gymnasium, Klimabündnis-Schule

Im Interview

Cornelia Fuchsunterrichtet seit 2022 Deutsch und Latein am Reithmanngymnasium und ist dort Mitglied im Klimabündnisteam. Das Thema Klimaschutz ist ihr auch persönlich ein großes Anliegen. Zuvor war sie in Wien bei Teachers for Future engagiert.

Schwein im Schulgarten des Reithmann-Gymnasiums in Innsbruck, Klimabündnis-Schule

Euer Schulgarten ist ja bekannt für die zwei Schweine, die früher ihre Sommer auf der Höttinger Alm verbracht haben. Was genau macht ihr im Schulgarten?

Wir haben Kräuterbeete und einen Teich sowie zwei Schweine, Hühner und Tauben. Unsere Schüler:innen haben hier verschiedenen Aufgaben und lernen Verantwortung zu übernehmen. Viele sind in der Stadt aufgewachsen und bekommen hier mehr Bezug zur Natur.

Die Kinder und Jugendlichen lernen unter anderem, wie artgerechte Tierhaltung funktioniert. Manchmal, wenn wir merken, dass Kinder recht aufgewühlt sind, dürfen sie Zeit mit den Tieren verbringen, um wieder zur Ruhe zu kommen. Außerdem gibt es einen Dachgarten, wo wir eine Vielfalt an Pflanzen anbauen, wie beispielsweise Bergartischocken.

Wir sind Klimabündnis-Schule!

Feierlicher Beitritt des Reithmann-Gymnasiums ins Klimabündnis-Netzwerk im Juli 2023

Team des Reithmann-Gymnasiums Innsbruck beim Beitritt zur Klimabündnis-Schule im Schulgarten.
v.l. Thomas Berti – Ökologie-Koordinator, Schüler:innen des Reithmanngymnasiums, Andrä Stigger – GF Klimabündnis Tirol, Maria Seiwald – Schuldirektorin, LR René Zum-tobel, Magdalena Mair – Koordinatorin Klimabündnis Reithmanngymnasium

Wie kommt das Thema Klimaschutz bei den Schülerinnen und Schülern an?

Ein großer Teil der Schüler:innen ist an Klimaschutz interessiert. Manche sind bereits im Vorfeld gut informiert, andere hingegen wenig. Vor allem in der Unterstufe spürt man noch die Prägung aus dem privaten Umfeld. In der Oberstufe sind die Kinder dann meist selbst schon besser informiert und übernehmen mehr Verantwortung. Unsere Projekte werden von den meisten Kindern sehr gut angenommen.

Werden auch die Eltern miteinbezogen?

Ja, das versuchen wir zum Beispiel beim Thema Mobilität. Die Eltern werden am Elternabend gebeten, ihre Kinder nur, wenn es nicht anders möglich ist, mit dem Auto in die Schule zu bringen.

Wo seht ihr euer Gymnasium in 5 Jahren?

Unser Ziel ist es, dass sich 2/3 der Schüler:innen über den Klimawandel informiert fühlen und ihre Ängste bewältigen können. Sie sollen das Gefühl haben, sich in ihrer Schulzeit aktiv für den Klimaschutz eingesetzt zu haben.

Die Schülerinnen und Schüler sollen die Möglichkeit haben, Projekte selbst zu initiieren oder mitzugestalten, zum Beispiel einen Kleidertauschmarkt oder ein vegetarisches Pausenbuffet. Außerdem soll es in jeder Klasse 1-2 Zukunftssprecher:innen und in jedem Jahrgang eine:n Klimasprecher:in geben.

Lernen Sie weitere Mitglieder des Monats kennen!

Klimabündnis-Gemeinde, -Betrieb oder -Bildungseinrichtung: Jeden Monat wählen wir ein besonders engagiertes Klimabündnis-Mitglied aus.
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